Am Freitagabend reisen Annette, Marcel, Eckhardt und Olivier mit dem Zug ab Zürich HB um 16:37h los und treffen in Böblingen um 19:00h an. Hier wollen wir um 19:15h auf die S1 nach Esslingen umsteigen, doch entpuppt sich dieser Schritt als Pechsträhne, denn der Zug fällt aus. Da wir keine 30 Minuten warten wollen, entschliessen wir uns für die Taxi-Variante, denn um 20:30h sollten wir in Esslingen im Restaurant Einhorn sein, um mit dem Rest der ganzen Mannschaft das Abendessen einzunehmen. Zuerst brausen wir mit dem Taxi zum Hotel Rosenau in Esslingen hin, wo wir Tom treffen, der mit seinem Cabrio herangereist war und auf uns wartete. Alles läuft nun wie am Schnürchen, denn wir treffen um 20.15h ein und dies, erst noch vor den anderen, die in der Stadt noch ein wenig herumbummeln. Um unseren Durst zu löschen, bestellen wir schon mal das Spezialbier „blau“, das nur während einigen Wochen gebraut wird. Die herzliche Begrüßung der gesamten Crew, inklusive seines Organisators, Bernhard Freisler, findet um 20.30h statt. Wir vermischen uns, unter den verschiedenen Gruppen, die angereist sind, nämlich vier Personen aus Rapperswil, etwa fünf aus Regensburg und ca. fünf Personen aus Tübingen. Wir genießen die herzliche Geselligkeit und die feine reichliche traditionell schwäbische Küche, zum Beispiel der Zwiebelrostbraten, ein hervorragendes Entrecote mit Käse überbacken und gerösteten Kartoffeln.

Um 22.30h kehren wir zum Hotel zurück. Am nächsten Morgen starten wir im Hotel Rosenau mit dem Frühstück um 07:00h, denn um 08.30h treffen wir die anderen beim Ruderverein. Über einen weit zu fahrenden, unabdingbaren Umweg, fährt das Taxi uns zum Ruderverein, der auf einer Insel inmitten der Neckar liegt. Nebenan liegt die Privatbadeanstalt, welche nur für deren Mitglieder zugänglich ist. Wir sind pünktlich und begrüssen alle, danach warten wir ca. 30 Minuten, um zu erfahren, dass der Busfahrer verschlafen hat. Es wird umorganisiert und rasch fahren wir mit den PWs von diversen RV-Mitgliedern zur Neckar-Rems, wo schon alle Boote bereitgestellt wurden. Eine spezielle Dienstgruppe reicht die PW’s nach Marbach nach, d.h. 30 Km von unserem Startort entfernt. Ebenfalls bringt uns diese Dienstgruppe, frisch gekühltes Wasser und Bier bei den Schleusen, denn da müssen wir die Boote herausnehmen und auf Rollgestellen transportieren, denn die Schleusen sind allesamt in Wartung und nicht in Betrieb. Mit Bravour und unter kundiger Anleitung eines RVE Mitgliedes überwinden wir professionell und somit ohne Schaden die beiden Schleusen bei mittlerweile über dreissig Grad Wärme und pikantem Sonnenschein. Nach 12:00h erreichen wir den Marbach Ruderverein und nehmen die Boote heraus. Anschließend kühlen wir uns ab, mit einem feinen Bier oder Mineralwasser und geniessen die Mittagspause im Biergarten mit allerlei Speisen. Bei sengenden 36° müssen wir nur noch wenige Kilometer stromabwärts zur nächsten Schleuse und zurück zum Marbacher RV hinter uns bringen, damit wir 30 Km Ruderwanderfahrt registrieren dürfen. Alles unter dreißig Kilometer gilt nicht als Ruderwanderfahrt, welche in der Region Baden-Württemberg für einen Ruderwanderpreis registriert werden kann. Die ganze Strecke der Neckar entlang ist mit ihren Rebhängen und Wald- und Wiesenstückchen sehr abwechslungsreich gestaltet. Selten ist der Fluss so breit, sodass es Auen mit Reihern zu sehen gibt. In Marbach, wo unsere Wanderfahrt zu Ende ist, lassen wir unendlich viel Wasser in unseren Körpern rein, denn die Hitze ist gewaltig hoch, vermutlich der heißeste Tag in diesem Jahr. Glücklich und zufrieden, riggern wir die Boote ab und laden alles auf. Eine Stunde später, treffen wir beim RV Esslingen ein, um die Boote zu reinigen und zu versorgen. Dann erwartet uns eine erfrischende Dusche und Markus, der Grillmeister, gibt sein allerbestes, um uns genial zu verwöhnen. Im angebauten Restaurant des Clubs läuft zurzeit ein Hochzeitsessen und die Gäste werden durch einen griechischen Wirt bewirtet. Das Restaurant läuft sehr gut und dieser Grieche sei bekannt für erstklassige griechische Küche. Somit ist das für den Club eine angenehme Teil-Finanzierungsquelle. Nach unserem ergiebigen Mahl, das auf der Wiese mit ca. 25 Personen stattfand, bedanken sich die Club Vertreter mit dem Vereinswimpel und alle plaudern bei Kerzenlicht bis in die Dunkelheit hinein. Um ca 23.00h treten wir den Rückweg ein. Annette, vom RVE, fährt uns per Auto zum Hotel Rosenau zurück.

Am nächsten Tag, nach ergiebigem Frühstück, treffen wir wieder um 09.00 bei RVE ein, wo wir auf dem Neckar zwischen zwei Schleusen hin und her fahren und unsere 16 km ins Logbuch aufnotieren dürfen. Bei sommerlichen Temperaturen und herrlichstem Sonnenschein rudern einige von uns im Riemen-Achter und andere in den Vierern. Nach 11:00h sind alle bereit, um für die von Bernhard geführte Tour der Innenstadt anzutreten. Wir parkieren bei der Burg oben und von dort geniessen wir einen fantastischen Rundblick auf die Kirchen und das Rathaus. Der Stadtmauer entlang spazieren wir runter zur Stadtmitte. Esslingen wurde vom Bombardement im 2. Weltkrieg verschont.

Jedoch mussten ganz viele Einwohner nach dem Krieg Soldaten fremder Armeen aufnehmen und versorgen. Bernhard, ein profunder Geschichtskenner von Esslingen berichtet uns viel Spannendes über diese geschichtsträchtige Stadt, die bereits um 1200 v. Chr. Bronzezeitliche Siedlungen auf einer Trockenzone am Geisbach aufwies. Weiteres über die Stadtentwicklung entnehme man auf www.esslingen.de/start/es_themen/stadtgeschichte.html.

Nach dem spannend geführten Stadtrundgang, mittlerweile bei Sonnenhöchststand über 30° Wärme, erholen wir uns um 13.30 bei einem kühlen Bier inklusive Mittagessen im Burgrestaurant, wo man sehr gut speist. Die meisten verabschieden sich um 15.00h und einige von den Erlenbacher spazieren mit Bernhard zur Eisdiele, wo wir uns mit einer großzügigen Eisportion versorgten und nochmals die Vedute von Esslingen aus einer anderen Seit genossen. Herzlichst verabschieden sich Marcel, Eckhard und ich von Bernhard um ca. 16:00 am Esslinger Bahnhof. Annette und Tom fuhren bereits kurz nach 15.00h mit dem PW weg.